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Modellmäßige Bedeutung der optischen Aktivität. (German) JFM 57.1165.01

Verf. zeigt, wie man das optische Drehvermögen gewisser Substanzen aus einfachen Molekülmodellvorstellungen herleiten kann, und berichtet über die Ergebnisse quantitativer Untersuchungen. Dabei zeigt sich, daß “sich das ganze optisch aktive Verhalten einer Absorptionsbande außer durch die Intensität durch Angabe einer einzigen Größe, des Anisotropiefaktors \(g\), charakterisieren läßt”. Nun scheint es “ein Privileg der allerschwächsten Absorptionsbanden, mitunter mit starken Anisotropiefaktoren ausgerüstet zu sein”. Daraus läßt sich vermuten, daß das Streumoment solcher Banden weit außen an der Oberfläche des Moleküls liegt. So wenig diese Banden zur Absorption beitragen, so groß ist ihre Bedeutung für das Drehvermögen, und dieser Umstand, daß nämlich an der Oberfläche des Moleküls gelegene Eigenschaften ausschlaggebend für das Drehvermögen sind, macht es begreiflich, daß dieses so empfindlich ist für Einflüsse der Temperatur, des Lösungsmittels und andrer von außen kommender Einwirkungen. Zum Schluß erläutert Verf. eine Gesetzmäßigkeit, die als Vizinalregel bezeichnet wird und die die Anisotropie einer Gruppe innerhalb eines Moleküls auf die Einwirkung benachbarter Grappen zurückführt, so daß dieselbe Gruppe in verschiedener Nachbarschaft in verschiedener Weise zur optischen Aktivität beiträgt.

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References:

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[11] Umgekehrt läßt sich der Anisotropiefaktor aus Drehungs- und Absorptionsmessungen bestimmen, was praktisch von Bedeutung gewesen ist bei Spaltung racemischer Gemische mit Hilfe von zirkular polarisiertem Lichte (W. Kuhn undE. Knopf, Z. physik. Chem. (B)7, 292 (1930).
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[14] Der für diese und die übrigen Messungen benützte Apparat [W. Kuhn, Ber. dtsch. chem. Ges.62, 1727 (1929)] kann jetzt von der Firma F. Schmidt & Haensch in Berlin bezogen werden. · doi:10.1002/cber.19290620713
[15] l. c. undK. Freudenberg undW. Kuhn, Ber. dtsch. chem. Ges.64, 703 (1931). · doi:10.1002/cber.19310640402
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